«Als Partei der Wirtschaft stehen wir in der Pflicht, Wissen, Erfahrungen und Verantwortungsbewusstsein aus dem Beruf in die Politik einzubringen», sagt Martina Pfiffner Müller, Vizepräsidentin der FDP.Die Liberalen Thurgau. Das bewährte Milizsystem sei eines der Erfolgsrezepte der Schweiz und bilde das Fundament einer lebendigen Demokratie, ist die FDP-Kantonsrätin überzeugt. Auch wenn das teilweise ein Balanceakt für die Betroffenen sei. Als selbständige Unternehmerin weiss Martina Pfiffner Müller, wovon sie spricht. «Im nationalen Parlament braucht es Selbständige und Angestellte aus möglichst vielen Branchen, Menschen aus ländlichen Regionen und urbanen Zentren, wie auch Stadtpräsidentinnen und Stadtpräsidenten», hält alt Nationalrat Hermann Hess fest. «Wer im Beruf und in der Politik Verantwortung übernimmt, muss dazu bereit sein.» Letztlich sei es aber ein ganz persönlicher Entscheid, so Hermann Hess.
Die Parteileitung der FDP Thurgau traut Gabriel Macedo zu, dass er – sollte er denn am 23. Oktober 2023 als Nationalrat gewählt werden – seine Aufgaben als Stadtpräsident wie auch als Mitglied des nationalen Parlamentes unter einen Hut bringt. «Es versteht sich von selbst, dass allfällige organisatorische Anpassungen in der Verwaltung das städtische Budget nicht belasten dürfen und durch das zusätzliche Entgelt aus der nebenberuflichen Tätigkeit als Nationalrat ausgeglichen werden müssten. Wie das Parlamentsmitglieder aus anderen Berufen auch machen und andere Stadtpräsidenten vor ihm auch schon gemacht haben», betont Martina Pfiffner Müller. Die FDP-Parteileitung bedauert, dass mehr und mehr Städte den Exekutivmitgliedern die Möglichkeit verwehren, ihr Engagement mit einem nationalen Mandat zu kombinieren und sich somit gegen das über Jahrzehnte bewährte Milizsystem ausspricht.